Dort, wo die Bäume den Himmel berühren Abstrakte grossformatige Landschaft. Meine Bilder erzählen Geschichten von fernen Orten und vertrauten Gesichtern, von Momenten der Freude und der Melancholie, von Träumen und Erinnerungen, die in Farben und Formen festgehalten sind.
Dort, wo die Bäume den Himmel berühren Abstrakte grossformatige Landschaft
Eines Abends, erschöpft von meiner Arbeit, legte ich mich früh schlafen. In dieser Nacht hatte ich einen seltsamen, lebhaften Traum. Ich lebte in einem kleinen Dorf mit weiten Feldern, am Rande eines riesigen Waldes vor den Bergen. Jeden Tag blickte ich sehnsüchtig zu den majestätischen Bäumen hinüber, die so hoch wuchsen, dass ihre Wipfel den Himmel zu berühren schienen. Unheimliche Geschichten wurden im Dorf über den Wald erzählt.
Ich befand mich plötzlich am Rand des Waldes, getrieben von einer unstillbaren Neugier, den geheimnisvollen Wald zu betreten. Die Bäume wurden immer dichter und höher, je weiter ich ging. Bald war das Licht des Himmels nur noch in schmalen Streifen durch das dichte Blätterdach zu sehen.
Nach vielen Stunden gelangte ich zu einer Lichtung. In der Mitte stand ein uralter Baum, dessen Äste wie Arme zum Himmel emporragten und der die Gestalt eines Mannes annahm. Er strahlte eine magische, gefährliche Anziehung auf mich aus, der ich nicht widerstehen konnte. Es war, als ob dieser Baum mich zu sich rief, mich in seinen Bann zog. Ich setzte mich an seinen Fuß und legte meine Hand auf seine raue, schöne Rinde. In diesem Moment fühlte ich eine tiefe Verbundenheit mit ihm, fühlte mich geborgen, beschützt und spürte, wie eine warme, wohlige, aber zugleich unheimliche Energie durch meinen Körper strömte.
Ich fühlte mich jung, stark, schön und begehrenswert. Die Energie wuchs an Intensität und verwandelte sich in ein beklemmendes Gefühl. Ich wollte meine Hand zurückziehen, doch sie schien an ihm festzuwachsen. Verzweiflung überkam mich, sehnte ich mich doch so sehr nach diesem neuen gefährlichen, mystischen und doch auch vertrauten Gefühl, das mir dieser Baum gab. Gleichzeitig wuchs meine Angst, mich in diesem Gefühl zu verlieren, mich an ihn zu binden, dessen Ruf ich immer mehr folgte und in den ich mich immer mehr verlor. Wollte ich so eine verlorene Seele sein, die dem Ruf dieses Baumes gefolgt war und nie zurückkehrte? Die Geschichten über den Wald waren wahr, aber sie erzählten nicht von Wundern, sondern von einer gefährlichen Magie eines einzelnen Baumes, der die Menschen in seinen Bann zog und nicht mehr losließ.
Mit aller Kraft riss ich mich los und stolperte rückwärts, weg von ihm. Das Gefühl der Beklommenheit ließ langsam nach, doch die Erinnerung an diese unheimliche magische Anziehung blieb. Mit schwerem Herzen, zitternden Händen und emotionaler Hilflosigkeit versuchte ich, den Weg zurück ins Dorf zu finden.
Plötzlich erwachte ich in meinem Bett, schweißgebadet und mit rasendem Herzen. Es war nur ein Traum gewesen, aber er hatte sich so real angefühlt. So als ob dieser Baum und ich auf ewig miteinander verbunden wären, mein Leben auf der selben Erde, doch in einer anderen Welt weitergehen würde. Diese Geschichte mit dem Baum im Wald ging mir nicht mehr aus dem Kopf. Vielleicht war es eine Warnung, vielleicht einfach nur meine überbordende Fantasie. Wahrscheinlich nur der Wahnsinn eines realen, lebhaften Traumes. Aber eines wusste ich sicher: Der Wald würde für mich nie wieder derselbe sein.
Mehr Geschichten um und über meine Bilder finden Sie in meinem Blog und auf meiner Website.